Schneeeinbruch bei Familie Neureich
Die Gegend hier ist ja eher ländlich geprägt. Von daher ziehen die Kommunen hier momentan ganz gut bei Paaren Ende 30 ohne Kinder, die sich nun endlich mal den Traum vom Eigenheim leisten wollen.
Die Grundstückspreise sind günstig, der Wald direkt hinterm Haus, und in 10 min ist man auf der Autobahn Richtung Köln, Dortmund oder Frankfurt.
Daher sprießen jetzt überall diese Wohnparks mit Reihenendhäusern aus dem Boden. Erschließungsstraße rein in die grüne Wiese, am Ende ein Wendehammer und ringsrum Doppelhaushälften gepackt. Feddich.
Um dem kreativen Paar noch etwas Raum zum Spielen zu geben, sieht der Bebauungsplan hier mal ein Pultdach oder dort einen Erker vor. Vielleicht ist die Frontseite mal 1 m breiter. Aber im Großen und Ganzen sehen die Häuser alle recht gleich aus.
Tja, und dann kommen die Neuankömmlinge von der Stadt aufs Land und beziehen ihre frisch finanzierten Homelands.
Und da zeigt man natürlich was man hat. In den Carports nur Wagen vom Feinsten. Kombis von Volvo, Mercedes und BMW. Für die Frau mal ein A2 oder ein Peugeot 206 Cabrio. Kennt man ja.
Nur im Winter schlägt natürlich die Stunde der Offroad-Besitzer. Bei 5 cm Neuschnee kann der Touareg mal zeigen, was in ihm steckt.
Heute morgen dann folgendes Szenario in einem Homeland:
Frisch gefallener Schnee. Der muss natürlich weg. Daher ist erstmal Rudel-Schneeschippen angesagt. Da lässt man sich nicht lumpen.
Auch bei Familie Neureich schlägt das Herz höher. Die Frau des Hauses freut sich über den Neuschnee und springt in ihre frisch gekauften Moonboots. Die passende Pferde-Stepweste umgetan und die lustigste Mütze aufgesetzt. Hihihi.
"Guckmal, überall Schnee. Ist das nicht toll?"
Aber der Mann hat keine Zeit für Sentimentalitäten. Der Touareg muss präpariert werden. Schließlich muss er ja noch auf die Autobahn und ins Büro. "Mausi", "Hasi" oder "Schnucki" strotzt vor Aktivismus und möchte für ihren "Menne" die Einfahrt freischaufeln. Dazu benutzt sie den neuen Schieber. Den Profischieber mit einer Aluschaufel so groß wie ein Kindersarg. Da passt sehr viel Schnee rein. Soviel, dass sie den Schieber mit den dünnen Ärmchen und ihren geschätzten 50 Kilo Eigengewicht garnicht gehoben bekommt. Vielmehr sehe ich schon ihre Unterarme nach hinten wegklappen.
"Menne" kümmert es nicht. Er lässt schonmal den Wagen an. "Schnucki" möchte sich keine Blöße geben und arbeitet schön aus dem Rücken raus eine Schneise in die Einfahrt.
Das dauert "Menne" zu lange. Rückwärtsgang rein und mit Vollgas durch die Einfahrt gefräst. Wozu hat man den einen Offroad-Wagen? Kurz gehupt und weg.
Da steht "Schnucki" nun. Mit ihrem Schneeschieber in der Hand, der nun festgefahrenen Einfahrt vor sich und den Schneeflocken im Gesicht. Alleine.
Irgendwie tat sie mir leid. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen und hätte gesagt: "Komm lass uns einen Schneemann bauen."
Ich musste aber ins Büro und ließ sie und ihr Homeland hinter mir.
Vielleicht steht sie ja immer noch in der Einfahrt?
Die Grundstückspreise sind günstig, der Wald direkt hinterm Haus, und in 10 min ist man auf der Autobahn Richtung Köln, Dortmund oder Frankfurt.
Daher sprießen jetzt überall diese Wohnparks mit Reihenendhäusern aus dem Boden. Erschließungsstraße rein in die grüne Wiese, am Ende ein Wendehammer und ringsrum Doppelhaushälften gepackt. Feddich.
Um dem kreativen Paar noch etwas Raum zum Spielen zu geben, sieht der Bebauungsplan hier mal ein Pultdach oder dort einen Erker vor. Vielleicht ist die Frontseite mal 1 m breiter. Aber im Großen und Ganzen sehen die Häuser alle recht gleich aus.
Tja, und dann kommen die Neuankömmlinge von der Stadt aufs Land und beziehen ihre frisch finanzierten Homelands.
Und da zeigt man natürlich was man hat. In den Carports nur Wagen vom Feinsten. Kombis von Volvo, Mercedes und BMW. Für die Frau mal ein A2 oder ein Peugeot 206 Cabrio. Kennt man ja.
Nur im Winter schlägt natürlich die Stunde der Offroad-Besitzer. Bei 5 cm Neuschnee kann der Touareg mal zeigen, was in ihm steckt.
Heute morgen dann folgendes Szenario in einem Homeland:
Frisch gefallener Schnee. Der muss natürlich weg. Daher ist erstmal Rudel-Schneeschippen angesagt. Da lässt man sich nicht lumpen.
Auch bei Familie Neureich schlägt das Herz höher. Die Frau des Hauses freut sich über den Neuschnee und springt in ihre frisch gekauften Moonboots. Die passende Pferde-Stepweste umgetan und die lustigste Mütze aufgesetzt. Hihihi.
"Guckmal, überall Schnee. Ist das nicht toll?"
Aber der Mann hat keine Zeit für Sentimentalitäten. Der Touareg muss präpariert werden. Schließlich muss er ja noch auf die Autobahn und ins Büro. "Mausi", "Hasi" oder "Schnucki" strotzt vor Aktivismus und möchte für ihren "Menne" die Einfahrt freischaufeln. Dazu benutzt sie den neuen Schieber. Den Profischieber mit einer Aluschaufel so groß wie ein Kindersarg. Da passt sehr viel Schnee rein. Soviel, dass sie den Schieber mit den dünnen Ärmchen und ihren geschätzten 50 Kilo Eigengewicht garnicht gehoben bekommt. Vielmehr sehe ich schon ihre Unterarme nach hinten wegklappen.
"Menne" kümmert es nicht. Er lässt schonmal den Wagen an. "Schnucki" möchte sich keine Blöße geben und arbeitet schön aus dem Rücken raus eine Schneise in die Einfahrt.
Das dauert "Menne" zu lange. Rückwärtsgang rein und mit Vollgas durch die Einfahrt gefräst. Wozu hat man den einen Offroad-Wagen? Kurz gehupt und weg.
Da steht "Schnucki" nun. Mit ihrem Schneeschieber in der Hand, der nun festgefahrenen Einfahrt vor sich und den Schneeflocken im Gesicht. Alleine.
Irgendwie tat sie mir leid. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen und hätte gesagt: "Komm lass uns einen Schneemann bauen."
Ich musste aber ins Büro und ließ sie und ihr Homeland hinter mir.
Vielleicht steht sie ja immer noch in der Einfahrt?
zoso - 10. Feb, 12:29