Montag, 26. September 2005

...und ich war dabei

Ich bin ja noch einen Bericht, über mein Ehrenamt als Wahlhelfer schuldig.

Es verlief im Großen und Ganzen doch recht unspektakulär, aber war hier und da doch recht amüsant.

Bestellt war ich um Punkt 7.30 Uhr in einer hiesigen Hauptschule. Natürlich war um diese Zeit aus mir und dem Hausmeister keiner da. Keine Offiziellen. Nüscht. Nunja, helf' ich halt ein wenig beim Tische und Stühle stapeln.

10 min braucht es, bis sich Vertreter des Stadtrats in die heiligen Wahlhallen bemühen und es endlich losgehen kann. Zunächst werden die Teams eingeteilt und dann auf Verschwiegenheit verpflichtet. Dann werden die Zuständigkeiten geklärt. Ein Wahlvorstand besteht immer aus mindestens 3 Personen:

1.) der Wahlvorsteher
Der hat die Verantwortung, kennt die Regeln, gibt hinterher die Ergebnisse weiter und trifft Entscheidungen im Zweifelsfall

2.) der Schriftführer
das ist derjenige, der die Liste der Wahlberechtigten vor sich hat und mit den Wahlbenachrichtungen vergleicht.

3.) der Beisitzer
das ist eigentlich mehr ein Springer. Meistens gibt er die Wahlzettel aus und ist für den Small-Talk mit den Wählern zuständig.

Die Personen des Wahlvorstands kommen übrigens alle auch aus dem Wahlkreis, den sie betreuen. Das hat den Hintergrund, dass sie durch Orts- und Personenkenntnisse den Wahlvorgang beschleunigen können. Da muss nicht immer alles geprüft werden, wenn man die Person persönlich kennt.

Ein paar wichtige Dinge, die ich vorher auch nicht wusste:

1.) Im Wahllokal müssen immer 3 Personen des Wahlvorstandes sein (also Pinkeln nur nach Absprache)

2.) Die Wahl als auch die Auszählung muss immer öffentlich sein. Wenn sich also jemand einen Stuhl mitnimmt und sich 12 h ins Wahllokal setzen will, kann er das gerne machen.

3.) Ein Perso ist nicht unbedingt notwendig. Auf der Wahlbenachrichtigung steht eine durchlaufende Nummer. Die wird dann im Wählerverzeichnis gesucht und mit den anderen Daten verglichen (Geburtsdatum, Straße etc.). Das reicht auch meistens aus, da die meisten Wähler immer in Gruppen auftauchen (Ehepartner, Freund/Freundin, Familie). Von daher ist es recht unwahrscheinlich, dass einer davon mit einer fremden Wahlbenachrichtigung wählen geht. Warum auch?

4.) Man kann auch nur 1 Stimme abgeben. Wenn ich z.B. den Grünen meine Zweitstimme gebe und die Erststimme leer lasse, ist der Wahlzettel trotzdem gültig. Die Erststimme wird dann als ungültig deklariert und einfach nicht mitgezählt.

Soweit so gut. Dann verbrachte ich den Rest des Tages damit:
- Wahlbenachrichtungen zu prüfen,
- Wahlzettel auszugeben,
- darauf hinzuweisen, dass momentan alle Wahlkabinen besetzt sind,
- darauf hinzuweisen, dass sich Kugelschreiber in der Wahlkabine befinden,
- den Leuten zu erklären, dass es schon seit 20 Jahren keine Umschläge mehr gibt
- darauf hinzuweisen, den Wahlzettel doch bitte gefaltet in die Urne zu werfen und nicht bei mir abzugeben.
- den Freunden, Verwandten und Bekannten zu erklären, dass ich nicht in einer Partei bin sondern als Bürger hier sitze.

uswusf.

Dann kommt irgendwann mal die Auszählung. Jetzt wird es spannend und kompliziert:.

1.) Erstmal die Tür zu und wieder auf (Wahl beenden und die Auszählung wieder öffentlich machen)
2.) die Urne öffen (war die ganze Zeit abgeschlossen)
3.) die Wahlzettel auskippen und nach Stimmen sortieren, wo 1+2 Stimme gleich ist (das sind die meisten) und den Rest
4.) diese Häufchen werden dann 2mal ausgezählt und die Summe mit den abgegebenen Wahlbenachrichtigungen bzw. den markierten Wählern in der Wählerliste verglichen. Diese Zahl muss gleich sein, sonst wird es schwierig.
5.) Die ungültigen Wahlzettel werden aussortiert
6.) Das Häufchen mit den gleichen 1. und 2Stimmen wird beiseite gelegt.
7.) Das Restehäufchen mit den ungleichen Stimmen wird erstmal nach der Erststimme sortiert und 2mal gezählt.
8.) Danach wird es nach der 2Stimme sortiert und wieder 2mal gezählt.
9.) Jetzt kommt die Stunde der Statistiker. Die Ergebnisse der ganzen Zählvorgänge werden in eine Matrix eingegeben, deren unterschiedliche Quersummen leicht geprüft werden können
10.) Diese Wahlmatrix wird an den Wahlleiter der Kommune per Telefon durchgegeben. Der kann dann mit dem entsprechenden Computerprogramm checken, ob das Ergbenis rechnerisch stimmen kann.

Das Ganze dauert so ca. 1 h für ca. 600 Wahlzettel.

Im Großen und Ganzen also ganz interessant. Man lernt viel Menschen kennen. Und da ich gut 10h zwischen einem Banker und einem Rechtanwalt gesessen habe, konnte ich für mich viele Fragen aus erster Hand beantworten lassen. Und das kostenlos. Kommt ja auch selten vor.

Ausfälle kam es keine großen. Das jemand mit der Ertstimme die NPD und mit der Zweitstimme die LINKE wählt, war eigentlich das Erstaunlichste.

Interessant war später, dass die Wahlbeteiligung bei den sozial schwächeren Familien (das kann man ja leicht im Wählerverzeichnis nachprüfen) wesentlich schwächer war als der Durchschnitt. Wir kamen in unserem Wahlbezirk auf 79,6% (incl. 23% Briefwähler).

Nunja, bin gespannt, ob es mich bei der nächsten Wahl wieder trifft. Bisher konnte ich in der Auswahl der Beisitzer noch kein System erkennen. Auch kein Zufälliges.

Donnerstag, 22. September 2005

Drosophila Melanogaster

Eigentlich erst durch diesen Beitrag drauf gekommen:

Wo kommen eigentlich die Fruchtfliegen her? Kaum reift eine Banane irgendwo rum, wimmelt es von Dingern. Kommen die aus der Luft? Sitzen die Eier schon auf der Banane? Fragen über Fragen.

Just for the record...

...und für immer in den digitalen Schiefer geritzt:

Die Abschrift der Elefantenrunde vom 18.09.2005.

Bruhaha-Content

Herr Haeusler steht nicht so drauf, aber ich finde es herrlich.

Eine Seite mit "cock-a-like" Logodesigns. Mein Favorit natürlich auch dieser Versuch für "Brazilian Institute for Oriental Studies". Glatte Punktlandung, würde ich sagen.

brazilian-anal

Behördengänge, frustrierende

Wenn man zum Bauamt geht, um einen Antrag auf Genehmigung einer Außenwerbeanlage abzugeben, und bekommt neben einer dämlichen, frustrierten, ungef****ten Sachbearbeiterin auch noch "mal eben am Rande" die Information präsentiert, dass für das eigene Büro eine Nutzungsänderung von Nöten wäre, dann könnte man mal gerade alles kurz und klein hauen.

"Das Land liegt am Boden und Sie kommen mir mit so einer Kacke? Sie gehören doch abgewählt!"

List it, Baby!

Listen sind in.

Von Nick Hornby in "High Fidelity" als Stilmittel eingesetzt vergeht nun kaum ein Weblog, wo nicht irgendwelche dämlichen Listen ausgefüllt und veröffentlicht werden. Die 10 besten Songs, die 200 Dinge, die man in seinem Leben getan haben sollte (müsste, könnte), die 5 besten Filmzitate undsoweiterundsofort. Warum das?

Stöckchen werden geworfen und wir rennen sabbernd hinterher. Pavlov lässt grüßen.

Auf Mausklick spuckt mir der MP3-Player die meistgespielten Songs der letzten 24h aus und blendet mir gleichzeitig das passende Cover und die Mondphase ein. Ganz nette Information, aber braucht man es? Eigentlich nicht. Wenn man ehrlich ist.

Listen fixen uns an. Man vermutet Information wo eigentlich keine sind. Wir werden immer mehr zu Content-Junkies.

Finden – lesen – vergessen.

Dienstag, 20. September 2005

Feierabendbeschäftigung

sp

Krawallbruder

Ich hatte zwar eher auf Koks getippt, aber ein paar Flaschen Brunello sind auch möglich.

Erinnerte mich ein bisserl an einen Auftritt von Franz-Josef Strauß in den 80ern, der sich auch voll des Weißbieres in die Elefantenrunde gesetzt hat.

Donnerstag, 15. September 2005

Prozedere, wiederkehrendes

Ich habe heute morgen beobachtet, dass die meine ersten 20 min im Büro immer gleich aussehen.

– Tür aufschließen
– aus den Klamotten pellen (Ich komme mit dem Rad, auch bei Regen)
– Kopfhörerkabel des I-MP3-entheddern
– Mac und PC anschalten
– Vorhänge auf (in der Hoffnung, dass es draußen heller ist als drinnen)
– Schreibtischlampen anmachen
– Anmelden am Netzwerk
– Mails checken und ggf. antworten/weiterleiten
– Beutezüge meines Onlinegames checken und direkt wieder Flotten klar machen
– das Forum des zugehörigen Onlinegames checken
– Weblogs checken
– IBook aus dem Safe holen (da sind die Backups drauf)
– Anstöpseln
– Musik an
– evtl. Kaffee kochen
– Projektverwaltung/Groupware starten
– Vielleicht noch ein Blick in die Tageszeitung
– Praktikanten die Tür aufmachen und den Tagesbefehl ausgeben


Dann irgendwann mich selber erstmal fangen und dann in Ruhe an die Arbeit. Aber meistens klingelt dann das Telefon.

Mittwoch, 14. September 2005

Mir juckt es in den Fingern

Einfach mal im Wahn den Namen einer hier nicht weiter interessanten Kidpopgruppe posten und schon steigen die Zugriffe. Ach nee, da will ich lieber meine Ruhe haben…

http://www.laut.de/vorlaut/news/2005/09/13/00168/index.htm

"Guten Morgen Spam"

Sehr geehrter Herr Zoso,

haben Sie schon einen farbverbindlichen Workflow?


Farbverbindlicher Workflow? Ich musste laut lachen! Was geht die mein Workflow an? Irgendwie war mir das auf den ersten Blick aber sehr privat.

Bis ich gemerkt habe, dass ich ja im Büro bin und noch keinen Kaffee hatte. Jetzt machte die Frage auch wieder Sinn. Und da ich den ersten Satz direkt mit "Ja" beantworten konnte, durfte ich mir die folgenden 2Seiten an Marketingprosa schenken und direkt die große Taste rechtsoben drücken. Unnnnnschüssss…

Dienstag, 13. September 2005

Montagsgejammere

Habe ich was verpasst? Der/die/das halbe Blogroll bejammert den gestrigen Montag. Standen die Sterne schlecht? Die Venus im Sternzeichen des Mistkäfers… ???

http://schlepplog.twoday.net/stories/970027/
http://eriador.twoday.net/stories/969395/
http://mcwinkel.wd-tietze.de/index.php?p=433
http://mmm.twoday.net/stories/968399/

"Sigur Ros" – Live in Frankfurt

sigur

Das Konzert ist zwar schon eine Weile her, aber umso schöner sind nun die MP3-Downloads verchiedener Konzerte der Deutschland-Tour.

Sehr fein. Gänsehaut garantiert.
Der Videomitschnitt ist aber nur was für Fans. Die Qualität ist, sagen wir mal…bescheiden.

Dann habe ich ja wieder Futter für meinen Shuffle. Der nächste Regen kann kommen.

Herbstgefühle

nussjpg

Heute morgen zum ersten Mal wieder das Bedürfnis gehabt, Handschuhe anzuziehen. Auf dem Rad ist es dann doch frisch.

Beim Fahren durch die Senken gespürt, wie die feucht-kalte Luft die Lungen füllt.

Ein gutes Gefühl.

Freitag, 9. September 2005

Gedankenfetzen p. I

"Solveig Brandis mit S, wie Susanne…" [?]

°

Habe beim Durchräumen eine alte Kassette von "Hans Liberg" gefunden. Aufgenommen 1991. Ganz schön alt. Herr Liberg wurde aber dieses Jahr beim regionalen Kulturevent als erfrischender Nischenevent vorgestellt. Wer verarscht hier eigentlich wen? "So basic"

°

"Wo wohnst Du denn?"
"Auf 289:13:01 unter http://galaxie3.space-pioneers.net"
"???"

°

Der Sommer schwindet und man neigt zur Niedergeschlagenheit. Aber der Herbst fühlt sich insgesamt viel weicher an. Da freue ich mich drauf.

°

Man merkt erst, wie abhängig man von 2 Kupferdrähten ist, wenn alle Geräte und Kistchen an der Wand ein rotes Licht zeigen. Da geht ja garnix mehr. Schlimmschlimmschlimm…

Suchet und ihr werdet finden...

 

Auf der Zunge

Du sprichst mir aus der...
Ich finde es widerlich, wie die Cover-Fraktion auf...
Ede (Gast) - 15. Aug, 14:21
Scheiss Internet klaut...
Wunderbar auf den Punkt gebracht. Hätte auch bei BTX...
casy (Gast) - 30. Aug, 20:38
Schlimm...
Es ist schlimm, wenn Leute das kreative Eigentum berühmter...
Dirrrr (Gast) - 20. Mai, 04:08
Scheiß Sicherheits-KOT
Ich HASSE den KOT, den man vorm Kommentieren eingeben...
Niemand (Gast) - 14. Jan, 15:31
scheiß
halts maul du wixer.
schlimm (Gast) - 14. Jul, 23:38

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