Freitag, 18. März 2005

Grandios

pdvd_044

"Wenn ich was nicht mache – ist es mich verbiegen".

Besser kann man es nicht zeigen.

kompletter Videoausschnitt hier

Hot Chocolate vs. Marianne Rosenberg

Also bevor es jetzt um das eigentliche Thema geht, muss ich mal kurz die regionale und kulturhistorische Wissensschaufel rausholen. Wir leben hier in einer klassischen Mittelgebirgsregion. So eine Region hat es an sich, dass sie von einer Vielzahl von Gebirgszügen zerschnitten wird. Hinter diesen Gebirgszügen bilden sich dann über Jahrhunderte unterschiedliche Arten von Menschen und Charakterzügen aus. Weil es damals sehr schwierig war, über die Gebirgszüge zu reisen und damit Kontakt zu dem anderen Teil des Volkes zu bekommen, verkehrten sie nur untereinander, was die Ausbildung von bestimmten Charakterzügen noch weiter beschleunigte.

So auch hier. Insgesamt haben wir es hier mit 3 verschiedenen "Volksgruppen" zu tun. Auf der einen Seite die wohlhabenden, katholischen Wald- und Landbauern. Sie haben es deshalb zu einem gewissen Wohlstand gebracht, weil es in ihrer Tradition keine Realteilung gab. Auf der anderen Seite, die armen, protestantischen Wald- und Landbauern. Sie waren daher arm, da bei ihnen noch die Realteilung praktiziert wurde. Und zum Schluß noch das protestantische Arbeitervolk aus der Hüttenindustrie im Süden des Landes. Neben den Unterschieden in Reichtum und Religion sorgten die "Erweckungsbewegungen" des Neupietismus im 19. Jahrhundert in den Regionen des industrialisierten Teils für eine weitere Zersplitterung des Volkes.

Gut, soweit die Geschichte. Mittlerweile gibt es Straßen durch und über die Berge und im globalen Dorf rückt eh alles näher. Trotzdem blieben die traditionellen "Feindseligkeiten" untereinander immer noch erhalten.

So kam es dazu, dass die Kreisverwaltung der Region auf einem Hochplateau im Grenzgebiet der verschiedenen Völker ein jährliches Kulturfestival ausrichtet, um sie zueinander zu führen. Ein guter Gedanke. Und ein erfolgreiches Konzept. Das Festival wuchs und wuchs und die Gäste wurden immer hochrangiger und international.

Nur leider stecken die Macher in einem großen Dilemma. So ein Festival kostet Geld. Und somit sind sie gezwungen, ein Programm zu erstellen, das volle Zelte garantiert. Das wiederum bedeutet das Programm auf einen großen gemeinsamen Geschmacksnenner und auf den eher spendierfreudigen Geldbeutel der Generation 50+ abzustellen. Das geht natürlich auf die Kosten der Kleinkunst, der Newcomer, der Experimente der frischen Ströme und Bewegungen.

Wie komme ich eigentlich zu der obigen Headline? Eigentlich ganz einfach. Der TopAct Marianne Rosenberg musste dieses Jahr absagen und wurde durch den internationalen "Möbel-Zentrum-und-Firmenjubiläums-Oldie-Show" Abräumer Hot Chocolate ersetzt. Mehr nicht – aber auch nicht weniger.

Suchet und ihr werdet finden...

 

Auf der Zunge

Du sprichst mir aus der...
Ich finde es widerlich, wie die Cover-Fraktion auf...
Ede (Gast) - 15. Aug, 14:21
Scheiss Internet klaut...
Wunderbar auf den Punkt gebracht. Hätte auch bei BTX...
casy (Gast) - 30. Aug, 20:38
Schlimm...
Es ist schlimm, wenn Leute das kreative Eigentum berühmter...
Dirrrr (Gast) - 20. Mai, 04:08
Scheiß Sicherheits-KOT
Ich HASSE den KOT, den man vorm Kommentieren eingeben...
Niemand (Gast) - 14. Jan, 15:31
scheiß
halts maul du wixer.
schlimm (Gast) - 14. Jul, 23:38

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